Förderband und Rutsche
Seit 1933 begeistert das Fahrgeschäft Toboggan auf dem Oktoberfest in München die Besucher. Der Name stammt aus Kanada, wo die Algonkin-Indianer mit dem Begriff einen leichten Holzschlitten bezeichnen. Doch damit hat das Fahrgeschäft auf dem Oktoberfest nur noch wenig zu tun. Vielmehr handelt es sich um eine Riesenrutschbahn. Schon am Erdboden beginnt der Spaß, denn der Fahrgast wird über ein ständig laufendes Förderband zur Turmmitte befördert. Wegen der hohen Geschwindigkeit des Förderbandes gelingt es nur wenigen Fahrgästen sich auf den Beinen zu halten. Von der Mitte des Turmes steigen die Fahrgäste die Treppen zur Turmspitze hinaus, bevor sie auf einer langen Rutsche wieder nach unten gelangen.
Wie die Riesenrutschbahn nach Deutschland kam
Die Idee dieses Fahrgeschäftes entstand im 19. Jahrhundert in Amerika. Seit 1900 sind auch Zeichnungen ähnlicher Fahrgeschäfte aus Paris überliefert. An diesen Rutschen orientierte sich wohl auch Anton Bausch, als er 1906 zum ersten Mal eine solche Rutsche in Deutschland baute. 1933 übernahm schließlich Hans Konrad die Idee für diese Kirmesattraktion und präsentierte die Rutsche zum ersten Mal auf dem berühmten Volksfest in München. Bis heute wird die Münchner Riesenrutschbahn von der Familie Konrad betrieben.
Der mobile Toboggan auf dem Münchener Oktoberfest
Die Rutsche von Hans Konrad war allerdings deutlich kleiner als seine amerikanischen und französischen Vorbilder. Denn es handelt sich um eine mobile Variante, die auch auf anderen Rummelplätzen aufgebaut werden könnte. Leider ist es längst zu personalaufwändig und kostenintensiv geworden, mit ihrem Fahrgeschäft auf Reisen zu gehen. Überhaupt hat die Rutsche ihre große Anziehungskraft längst verloren. Zwar haben Fahrgäste und Zuschauer noch immer ihren Spaß, wenn die Fahrgäste mit dem Laufband kämpfen, doch längst sind die Zeiten vorbei, in denen Anton Bausch und Hans Konrad mit der Riesenrutsche große Massen begeistern konnten. Für Liebhaber jedoch wird der Toboggan seinen Reiz nie verlieren.